(Dr. Sebastian Kerzel & Prof. Michael Kabesch, Pädiatrische Pneumologie und Allergologie, Kinderuniversitätsklinik Ostbayern, KUNO)
(Prof. Stephan Weidinger, Dermatologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel)
(Prof. Mark Berneburg, Dermatologie, UKR)
Frühkindliche Hauterscheinungen
Viele, meist harmlose Hauterscheinungen sind bei Geburt oder werden im Laufe der ersten Lebensmonate sichtbar. Hauterscheinungen im ersten Lebensjahr zeigt oft eine große Dynamik, viele (aber nicht alle) verschwinden mit der Zeit. Ziel der KUNO Kids Studie ist, alle Hauterscheinungen bei Neugeborenen und Säuglingen systematisch zu erfassen, einzuordnen und zu dokumentieren um einen Atlas der frühkindlichen Hauterscheinungen zu erstellen. Dadurch können therapiebedürftige Veränderungen frühzeitig erkannt und unnötige Diagnostik oder Übertherapie bei harmlosen Hauterscheinungen vermieden werden.(Dr. Sebastian Kerzel & Prof. Michael Kabesch, Pädiatrische Pneumologie und Allergologie, Kinderuniversitätsklinik Ostbayern, KUNO)
Atopische Dermatitis
Die atopische Dermatitis ist eine weitverbreitete chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die sich in der Regel im frühen Kindesalter manifestiert und häufig mit fehlgeleiteten Immunantworten gegenüber eigentlich harmlosen Umweltantigenen (Allergenen) einhergeht. Die Faktoren, die Entstehung und Verlauf von Begleiterkrankungen bestimmen, sind noch weitgehend unverstanden. Die Art und Weise, wie die Haut mit Keimen besiedelt ist, könnte einer dieser Faktoren sein. Das Mikrobiom der menschlichen Haut ist in seiner Zusammensetzung und Dynamik nur ausschnittsweise bekannt. Die in KUNO Kids angestrebte, vertiefte und langfristige Analyse des Hautmikrobioms an einer großen Population und ein Bezug zu Krankheitsverlauf und Morbidität soltle erlauben, die Beziehung zwischen Zivilisationsfaktoren, Ernährung und Krankheit zu verstehen. Mit dem Verständnis von Hautflora als „Biomarker“ könnten in der Folge neue Diagnose-, Therapie- und Präventionsansätze zu entwickelt werden.(Prof. Stephan Weidinger, Dermatologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel)
Sonnenbrand und Hautveränderungen
Untersuchungen deuten darauf hin, dass Sonnenbrände in der Kindheit sowie die Anzahl der bestehenden Naevuszellnaevi, also der pigmentierten Muttermale, entscheidende Faktoren für die Entstehung eines malignen Melanoms sind. Allerdings wird seit Jahren kontrovers diskutiert, ob die Verwendung von Sonnenschutzmitteln vor Sonnenbränden schützt oder ob dadurch nicht auch vermehrt Naevuszellnaevi entstehen. Damit ist unklar, ob Sonnenschutz das Risiko für Melanome reduziert oder möglicherweise gar erhöht. Im Rahmen der Studie KUNO Kids werden die Sonnenbrände bei Kindern und die Zahl der pigmentierten Muttermale erfasst. Bei Sonnen-exponierten Kindern wird eine standardisierte auflichtmikroskopische Fotodokumentation sowie eine einmalige Entnahme von Hautzellen durchgeführt, um diese Frage weiter aufzuklären.(Prof. Mark Berneburg, Dermatologie, UKR)